Videoskiaskopie
Die klassische Strich-Skiaskopie ist eines der verbreitetsten Verfahren zur objektiven Refraktionsbestimmung. Diese Methode ermöglicht dem Untersucher, neben einer schnellen Refraktionsbestimmung mit geringem instrumentellem Aufwand, gleichzeitig eine Beurteilung sämtlicher brechender Medien des Auges. In der skiaskopischen Ausbildung kann allerdings bislang nur der Untersucher selbst die auftretenden optischen Phänomene der Skiaskopie wahrnehmen.
Die Videoskiaskopie verbessert die Interaktionen zwischen Trainer und Trainee durch eine unmittelbare Bildschirm-Darstellung der – nunmehr für beide Personen gleichzeitig sichtbaren – optischen Phänomene. Der Trainer kann somit die optischen Befunde gemeinsam mit dem Lernenden anschauen und diskutieren, um sofort geeignete Rückschlüsse zu ziehen und die Untersuchungstechnik sowie die Befundinterpretation zu optimieren.
Das Videoskiaskop verwendet in der aktuellen Form ein Smartphone, welches mit einem klassischen HEINE Strich-Skiaskop gekoppelt ist. Um standardisierte Bewegungen der Skiaskopie ohne Abstandsänderungen ausführen zu können, wurde das Videoskiaskop auf ein Gimbal montiert. Ein Gimbal realisiert eine kardanische Aufhängung, die z.B. auch bei Schiffskompassen Anwendung findet. Die gefilmten Videosequenzen wurden mit einer Bildbearbeitungs-Software überarbeitet. Eine Bildstabilisations-Software minimierte die „Verwacklungsunschärfe“ der gefilmten Objekte.
Die so erstellten Lehrvideos zeigen klassische optische Phänomene der Skiaskopie, wie Flackerpunkt, Gegenläufigkeit und Mitläufigkeit. Darüber hinaus sind mittlerweile weitere klinisch relevante Befunde (Medientrübung, Keratokonus, Scherenphänomen) videoskiaskopisch dokumentiert.